Getränke seit 1847

Zugegeben, das abgebildete Foto erinnert beinahe an die Zeiten in denen Jesse James, seinen Whiskey in irgendeinem staubigen Saloon trank. Doch das Geburtsjahr des US amerikanischen Revolverheldes war tatsächlich auch die Geburtsstunde  von Getraenke OST. Ins Leben gerufen wurde der damalige Betrieb von Martin Ost und seinem Sohn, dem Brauereihandwerksmeister Jakob Ost im Jahre 1847.

 

Stationen

 

Bereits am 16. November 1849 verstarb Jakob Ost und nur ein Jahr später am 6. Oktober 1850 sein Vater Martin Ost. Die zwei Schwestern, Margarethe und Margarethe Katharina, beide noch minderjährig, kamen als Vollwaisen zur Verwandtschaft in Pflege.

Die älteste Schwester Margarethe heiratete den Landwirt und späteren, Gemeinderechner Michael Schröder. Michael Schröder verstarb sehr früh im April 1868 und hinterließ drei minderjährige Söhne. Nach dem Abschluss seiner Schulausbildung ging der älteste Sohn nach Ladenburg zu Bierbrauer Bessert in die Brauerlehre. Nach der Lehrzeit ging Johannes Schröder auf Wanderschaft. Er arbeitete in der Brauerei der Herrnhuter Brüdergemeinde in Neuwied in Berlin, in Charlottenburg und Hamburg.

 

Anfangs der 80er Jahre eröffnete er die "Brauerei Johannes Schröder". Mitte der 80er Jahre wurde der Bierkeller Ecke Bahnhofstraße - Friedrichstraße erbaut. Sein am 13. Juni 1888 geborener Sohn Heinrich Schröder erlernte das väterliche Handwerk. Bei dem Ausbruch des ersten Weltkrieges musste Johannes Schröder den Betrieb stilllegen. Er verstarb am 26. Dezember 1923 und nach dem Tode der Ehefrau im Jahre 1925 ging der Betrieb auf die sechs Kinder über, die dann am 11. Februar 1926 das Geschäft als Familien GmbH wieder eröffneten.

 

Am Ostersonntag 1926 wurde das erste Leutershausener Bier in altbekannter Qualität ausgeschenkt. Das damals 2.300 Einwohner große Dorf trank über die beiden Osterfeiertage 65 Hektoliter Bier - selbst das Hamburger Fremdenblatt brachte hierüber einen entsprechenden Artikel.

 

1935 traten vier Geschwister aus der Gesellschaft aus und verkauften ihre Anteile an die Gesellschafter Heinrich Schröder und Sofie Ost, geborene Schröder. Während des zweiten Weltkriegs kam der Braubetrieb zum Erliegen. Viele der männlichen Familienmitglieder der Familie Schröder starben in diesem Krieg.

 

Kurz vor 1948 wurde der Betrieb der Brauerei durch die Inhaber Heinrich Schröder (Brauer) und Peter Ost (Kaufmann / Geschäftsführer) wieder aufgenommen. Im Jahre 1945 trat Hans-Günter Ost als Brauer in den Betrieb ein.

 

Hans-Günter Ost pachtete ab Oktober 1958 von den Gesellschaftern der ehemaligen Brauerei Schröder das Anwesen Friedrichstraße 21 und gründete den "Getränkevertrieb Hans-Günter Ost". Im Jahre 1963 wurde die Brauerei Schröder zu Zwecke der Erbauseinandersetzung liquidiert. Hans-Günter Ost kaufte aus der Auslösung der GmbH das bisher gepachtete Anwesen.

 

 

Der erste Umbau erfolgte im Sommer 1965. Die große Geräte- und Tabakscheune wurde abgerissen und Lagerräume mit Kühlhaus und Verladerampe gebaut. Nach seiner erfolgreich abgeschlossenen Ausbildung zum Einzelhandelskaufmann trat Hans-Günter Ost´s Sohn Reinhold Ost am 01.01.1979 in das Unternehmen ein. Im laufe der folgenden Jahre wurden weitere aufwendige Umbauten getätigt:

 

• 1980, Erneuerung des Daches auf dem ehemaligen Gärkeller

• 1987, 1. Bauabschnitt Hofbefestigung

• 1990, Ehemalige Lagerkeller der Brauerei wurden saniert und mit einem Lastenaufzug erschlossen.

• 1991, 2. Bauabschnitt Hofbefestigung

• 1994, 3. Bauabschnitt Hofbefestigung

Hans-Günter Ost schied im März 1991 aus dem Betrieb aus. Das Unternehmen ging samt Anwesen an seinen Sohn Reinhold Ost über, der den Betrieb seit dem 01. April 1991 führt.